Freiburg für Roma-Flüchtlinge

Amtsblatt 428, 1. April 2006

Dauerhaftes Bleiberecht für die Freiburger Roma-Familien
Von 280.000 Roma-Angehörigen aus dem Kosovo leben gerade noch 10.000 in diesem immer noch von der UNO regierten Land. Als die kleinste ethnische Minderheit in Europa sind sie im Balkan-Krieg zwischen alle Fronten geraten und mussten, verfolgt vom Hass und den Gewalttätigkeiten der Serben und Albaner, die Flucht ergreifen, um zu überleben. 14.500 ihrer Häuser wurden geplünderten und zerstört. Das ist Jahre her.

Die, die blieben, leben in Lagern am Rande von öffentlichen Müllkippen ohne ausreichend Wasser, Grundnahrungsmitteln und medizinischer Versorgung – unter unmenschlichen Bedingungen. Ihre Kinder und sie selbst sind permanenten Übergriffen der albanischen Mehrheitsbevölkerung ausgesetzt, sowie sie die Ghettos verlassen, um zur Schule, zum Einkauf oder auf Arbeitsuche zu gehen. Grund genug für die UNO, eine Rückkehr der Flüchtlinge abzulehnen. Im Gegensatz zu Frankreich ,das vielen Roma deshalb dauerhaftes Bleiberecht gewährt, setzen sich die Innenminister der deutschen Länder über diese Tatsachen hinweg. Seit Jahr und Tag sind die hier lebenden Roma immer nur für 3 Monate geduldet, sitzen quasi auf gepackten Koffern, immer in der Angst abgeschoben zu werden. Dass diese Angst sehr real ist, macht folgende Meldung deutlich:

„Am 16. März wurde das seit über 12 Jahren in Berlin lebende Flüchtlingsehepaar S. aus dem Kosovo mit fünf in Berlin geborenen bzw. aufgewachsenen Kindern über Düsseldorf nach Pristina abgeschoben. Die Familie wurde am 15.03. gegen 6 Uhr früh festgenommen und in Abschiebehaft genommen. Ebenfalls inhaftiert wurden ihre fünf Kinder im Alter von 5, 10, 11, 13 und 16 Jahren. Diese wurden mit ihren Eltern bis zum 16.03. morgens im Abschiebegefängnis Grünau festgehalten.“

Familie Denay aus Littenweiler konnte – zumindest vorläufig – erst kürzlich vor dem gleichen Schicksal bewahrt werden, auch weil viele BürgerInnen gegen ihre Abschiebung protestiert haben.

Die UL wollen ein dauerhaftes Bleiberecht für die Freiburger Roma-Familien und erwarten, dass Gemeinderat und Oberbürgermeister am 11. April eine entsprechende Resolution verabschieden.

Öffentliche Podiumsdiskussion dazu am 4.4.06 um 18 h im Historischen Ratssaal