Widerstand ist lohnenswert!

Amtsblatt 463, 15. September 2007

Manch einer aus der Bau-Verwaltung meinte noch, die Unterbauung des Faulerparks, das sei doch die Sache der laufenden Verwaltung. Zunehmend wurde der Vorgang dann zu einem handfesten Skandal. Es bahnte sich eine Schlammschlacht zwischen Freiburger Bürger/innen an, die ganze Sache erinnerte an schlechtes Management aus der Ära Schmelas. Spätestens die vielen Leserbriefe in der Badischen Zeitung machten deutlich, dass es sich um ein Projekt von unbedingtem öffentlichem Interesse handelte. Hier die Angell-Schule, mit großem Engagement und Eigenmitteln auf der jahrelangen ultimativen Suche nach einem Sporthallen-Standort, da Jung und Alt als Nutzer/innen eines schönen kleinen Parks im verkehrsumtosten Quartier Im Grün, um den die Bürger/innen im Sanierungsverfahren lange Jahre gerungen hatten und der nun im Bebauungsplan ordentlich verankert ist.

Es ist müßig herausfinden zu wollen, wer oder welche Abteilung da unglaublich schlecht gearbeitet hat, wer da wen belogen oder zumindest geschönte Informationen gegeben hat. Deutlich ist, dass der Stadtteil nicht genügend eingebunden wurde, und dass der Gemeinderat miserabel informiert war. Zu Recht wuchs der Widerstand gegen das Projekt, das die Interessen eines ganzen Stadtviertels ignorierte. Es zeigte sich in vielen öffentlichen Treffen und Platzbegehungen, dass von einem Fauler-Park nach dem Bau nicht mehr viel übrig bleiben würde. Die Unterstützung des Protestes durch unsere Fraktion und Teile der Grünen im Gemeinderat traf auf die Ignoranz von CDU, FW,FDP und SPD. Der OB unterstellte uns Klientel-Politik und den Baugegner/innen reinen Egoismus, obwohl deren Ablehnung immer gepaart war mit dem Hinweis auf andere mögliche, nicht sorgfältig geprüfte Standorte einer Sporthalle für die Angell- Schule.

Dass nun wohl eine für alle Beteiligten, von der Quartiersvertretung schon immer zur nochmaligen Prüfung vorgeschlagene bessere Alternative in greifbare Nähe rückt, die für die Angell-Schule die naheliegendste ist und gleichzeitig den Faulerpark unberührt lässt, zeigt, dass es von Anfang an einen Weg des beiderseitigen Interessensausgleichs hätte geben können. Für unsere Fraktion hat es sich als richtig und wichtig erwiesen, dass die Bewohner/innen des Viertels 'Im Grün' diese Proteste und Anstrengungen unternommen haben. Sie dienen einer Stadtpolitik, die sich an den Bedürfnissen ihrer Bürger/innen orientieren soll. Dies ist zwar offizielles politisches Credo, muss aber aus der Bürgerschaft offensichtlich immer wieder aufs Neue eingeklagt werden.