stattweb.de: Neuer Anlauf im Freiburger Mieterkampf

„Freiburg hat was alle suchen“, so der griffige Werbeslogan der örtlichen Tourismusbranche. Nur, was eigentlich genau? Vor allem teure Mieten! Vor allem seit der Zugrundelegung eines neuen Mietspiegels für die Berechnung der Mieten. Hier langte vor allem die Stadtbau (wir berichteten) kräftig zu, die in erster Linie die städtischen Sozialwohnungen bewirtschaftet. Die Mieten wurden in Durchschnitt um 20% teurer. Viele Mieter wollten dies nicht akzeptieren und stimmten einer Erhöhung nicht zu, die Stadtbau ihrerseits verklagte diese, inzwischen wurden 400 Mieter verklagt. Es liegen auch schon Urteile vor, einige auch zugunsten der Mieter.

Die Bürgerinitiative Wohnen ist Menschenrecht (WIM) nehmen nun einen neuen Anlauf den Mietspiegel zu kippen und die Mieterhöhungen zurück zu nehmen. Günter Rausch, Professor an der EFH und Mitglied der Initiative: „Für viele Mieter ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Stadtbau verschärft die Armutslagen in Freiburg. Die kleinen Leute werden ärmer aufgrund dieser Mieterhöhungen, der Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten. Die Stadtbau fährt dagegen Rekordgewinne ein und gibt diese indirekt an die Stadtkasse weiter“. Die WIM fordere nun eine ‚Rückholaktion‘ dieser fehlerhaften ‚Produktionsserie‘, sowie die Erstellung eines neuen Mietspiegels mit Beteiligung der Mieter! 2006 haben die Freiburger Mieter mit einem Bürgerentscheid den Verkauf der Stadtbauhäuser an private Investoren verhindert, danach ist es um die WIM eher ruhig geworden, der Widerstand gegen die Mieterhöhung hatte sich auf gut vernetzte Einzelpersonen verlagert. Jetzt besteht die Chance dies zu ändern, was allerdings auch damit zusammenhängen kann, dass 2009 Gemeinderatswahlen sind. Die SPD und die Linke Liste unterstützen den Kampf der Mieter. Am 27.11. soll eine Veranstaltung der WIM zum Mietspiegel stattfinden, Ort und Zeit seien der örtlichen Tagespresse zu entnehmen.

AutorIn: Adi Quarti auf www.stattweb.de