Amtsblatt: Planlos: "Eis auf Zeit"

Die Zukunft des Eissports ist gerettet! So schallte es aus dem gemeinderätlichen Rathaustheater am letzten Montag heraus. Ja, so manch einer der Ratslaienschauspieler/innen sah sogar die Zukunft des gesamten Sport in neuem Licht. Für die Eilinszenierung zeichneten der oberste Sport-und Finanzbürgermeister von der CDU und die grüne oberste Gebäudemanagerin. Das Stück hieß „Eis auf Zeit“. Die Gemeinderäte waren zu Statisten degradiert, die Verwaltung hatte das Stück ohne Probe zur Aufführung gebracht, und das Publikum auf der Empore applaudierte enthusiastisch. Seit fast einem Jahr schlummerte das entsprechend gut bebilderte
Gutachten in den Amtsschubladen, die Verantwortlichen sahen es nicht für nötig an, das Thema Eissport, Eissporthalle und den EHC mal richtig auf die Tagesordnung eines Fachausschusses zu bringen. Die Schäden an der Halle sind seit Jahren bekannt, die gesamte Halle ist in schlechtem Zustand, mehrere Gutachten wurden im Jahrestakt eingeholt. Aber es gab kein Konzept für eine neue Eissporthalle, es regierte das bekannte Prinzip „schaun mer mal“. Diesselbe Verwaltung, die jetzt in unverschämter Weise kurz vor der Wahl dieses Rettungsprojekt zur „Ertüchtigung“ der Eissporthalle auf fünf Jahre für 2,6 Mio. und mehr durchpeitscht, hat in drei Kürzungsrunden den Sportbereich dezimiert und das Außenbecken des Westbads kürzlich (2,4 Mio.) mit Achselzucken abgelehnt, ebenso wie die längst fällige Sporthalle im Gewerbeschulzentrum. Spätestens nach dem letzten Gutachten hätte die Verwaltung daran gehen müssen, ein Konzept für eine neue Eissporthalle (Standort, Finanzierung, Zeitplan etc.) anzugehen und mit allen Verantwortlichen eine Übergangslösung zu suchen. Anstatt ohne Plan B dieses erpresserische Szenario zu veranstalten.