Ver.di: Menschen müssen von ihrem Arbeitseinkommen leben können!

Südbaden: Rund 98 % aller Befragten sprachen sich in Südbaden für einen gesetzlichen Mindestlohn aus. Dies ergab eine Umfrage der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Südbadens Betrieben und Verwaltungen. Rund 2000 Beschäftigte beteiligten sich an der Umfrage. Die von der Bundesregierung favorisierte punktuelle Einführung von Mindestlöhnen nach einzelnen Branchen wie Altenpflege, Gebäudereinigung und Abfallentsorgung wird von der Initiative abgelehnt. "Wir brauchen verlässliche Löhne für alle Beschäftigte in Deutschland, wie dies in anderen Europäischen Ländern längst Standard ist!" betonte ver.di Geschäftsführer Reiner Geis. Gerade in Krisenzeiten würden Lohnsenkungen von Arbeitgebern an Tarifverträgen vorbei versucht, unterstreicht die Gewerkschaft und fordert als Absicherung den gesetzlichen Mindestlohn.

Die Initiative Mindestlohn ist ein überparteiliches und zeitlich befristetes Bündnis von Einzelpersonen und Organisationen für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland. Im Zuge des anhaltenden Umbaus des Sozialstaats sind vielfältige Regelungen verloren gegangen, die der Sicherung von sozialen Mindeststandards in Deutschland gedient haben. Die Folge ist ein sinkendes Einkommensniveau und eine wachsende Zahl arbeitender Menschen, die trotz Arbeit arm sind und keine Chance auf Verbesserung ihrer Lebenssituation haben.

Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns, wie er in den meisten europäischen Ländern und in den USA üblich ist, ist ein wichtiger Baustein zur Sicherung sozialer Mindeststandards. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden europäischen Dienstleistungsrichtlinie ist der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland unverzichtbar geworden.

Die Initiative Mindestlohn ist der Überzeugung, dass Arbeit nicht arm machen darf. Daher wird ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 7,50 Euro pro Stunde angestrebt, der schrittweise auf 9,00 Euro erhöht werden soll.

Gegründet wurde die Initiative Mindestlohn im Januar 2006 gemeinsam von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Wissenschaftlich begleitet wird die Initiative vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Initiative Mindestlohn ist offen für alle, die für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland eintreten.

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