Unabhängige Listen schreiben im Amtsblatt der Stadt Freiburg diese Woche:
Unsere
Fraktionsgemeinschaft hat letzte Woche nach der Besichtigung der noch
leeren Leichtbauhallen auf dem Sportplatz der Polizeischule in
Freiburg OB Dr. Salomon angeschrieben: “ Wir halten es für notwendig,
auf dem Gelände oder in unmittelbarer Nähe zur BEA schnell eine
Anlaufstelle einzurichten, als Ort der Begegnung zwischen
Ehrenamtlichen, Bürgerverein, Bürgerinnen und Flüchtlingen, da das
Gelände der BEA für die Freiburger Bürgerinnen nicht frei zugänglich
sein wird.“
Es
war seit Wochen klar, dass Anfang September die Flüchtlinge kommen und
genauso klar war, dass eine solche Begegnungsstätte dringend
erforderlich ist. Doch es geschah nichts. Auch als Götz und Moritz,
Eigentümerin eines brachliegenden Grundstücks von der Polizei verlangte,
ein Zelt von flüchtlingssolidarischen Initiativen von ihrem Grundstück
zu entfernen, schaltete sich die Stadt nicht ein. Genau das aber wäre
ihre Pflicht gewesen.Stattdessen ließ man, ganz auf der Linie der örtlichen CDU, die Polizei gewähren, die Personalien aufnahm, das Zelt entfernte und Platz machte für den Bagger, der das Grundstück unzugänglich machte. Ein Vorgang, der zu Recht viele Menschen in Freiburg wütend und fassungslos macht. Wenn es wirklich nur eines „netten Anrufes“ bedurft hätte, wie die Miteigentümerin von Götz und Moritz, Frau Langer, der BZ erklärte, dann hätte das Bürgermeisteramt mit Sicherheit etwas erreichen können – wenn man denn gewollt hätte. Vielleicht hätte ein Hinweis auf das Grundgesetz, Art.14 Abs.2, gefruchtet, wonach Eigentum verpflichtet und sein Gebrauch zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen soll.
Niemand
verkennt die großen Anstrengungen der Stadtverwaltung, die Flüchtlinge
in der Anschlussunterbringung so gut als möglich unterzubringen. Umso
bedauerlicher ist jetzt die Entwicklung auf dem landeseigenen Gebiet der
Polizeischule. Die UL hatte bereits vor dem Bezug angefragt, weshalb
der kleine Rest von Polizeischülern nicht in anderen Polizeischulen des
Landes untergebracht wird und die Flüchtlinge in den bereits weit gehend
leer stehenden Gebäuden der Polizeischule menschenwürdig untergebracht
werden. Das Innenministerium schaltet aber auf stur und lässt lieber auf
dem Gelände der Polizeischule zusätzliche Hallen errichten, die
nochmals mit einem Zaun gegenüber der weitgehend leeren Polizeischule
abgegrenzt werden.