Amtsblatt: Inklusion für eine offene, soziale Stadt für alle

In welcher Stadt wollen wir leben? Welche neuen Dimensionen eröffnen sich mit einem „Aktionsplan Inklusion“? Beseitigung von Barrieren ist das Ziel, solche in den Köpfen und solche im Alltag, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verhindern: Diversität soll das neue Leitmotiv sein. Für Menschen mit erschwerten Lebensbedingungen wie Handicaps, mit Migration oder in Armut sollen bessere Voraussetzungen geschaffen werden. Dass dieser fortlaufende Stufenprozess von der Stadt als gemeinsamer, transparenter Akt organisiert wird, macht das Ganze spannend, vorausgesetzt eine echte Beteiligung aller Betroffenen und Akteure ist möglich und wird ernst genommen – so z.B. in der ersten Stufe die Einbeziehung des Behindertenbeirats oder lokaler Inklusionsprojekte wie BILA auf Stadtteilebene. Es geht unter anderem um zukunftsweisende Kitas oder Schulgebäude für Kinder mit Körper- oder Sinnesbehinderung, die beste Prävention gegen Ausgrenzung und ein Gewinn für alle. Es geht um modellhafte barrierefreie Stadtteil- und Grünflächenplanung wie im Dietenbach, um Teilhabe an Kultur und Verkehr. Grundbedingung für Inklusion sind bezahlbare Wohnungen und existenzsichernde Arbeit. An beidem mangelt es im Aktionsplan wie in der Realität. 
Schlussendlich lässt sich feststellen, dass für etliche der im „Aktionsplan Inklusion“ vorgeschlagenen Maßnahmen Finanzierung und konkrete Planungsschritte offen sind – dies möchte unsere Fraktion ändern! Als nächste Etappe des Aktionsplans sollen dann 2017/18 die Schritte zur Inklusion von Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationserfahrung formuliert werden. Ziel ist die Schaffung von Chancengleichheit in der Bildung, am Wohnungs- und am Arbeitsmarkt. Die gesamte Bürgerschaft wie ihre Verwaltungen, Institutionen und Betriebe benötigen dafür mehr interkulturelle Kompetenz. Ja zur Inklusion im Sinne einer offenen, sozialen Stadt für alle! 

Ulrike Schubert