Debatte um den geplanten Stadtteil Dietenbach




Zentral ist und bleibt, dass der Wohnraum entsteht, den die Menschen in Freiburg brauchen. In einem am Ende ausgewählten Entwurf muss die Einhaltung der 50%-Sozialquote möglich sein und der Bau eines SchülerInnen- und Azubi-Wohnheims.

Das wird nur möglich sein, mit einem absoluten Maximum an möglicher Wohnfläche. Es wäre ein schwerer Fehler den BürgerInnen schön glitzernden Sand in die Augen zu streuen und sich vor allem auf ästhetische Kriterien zu  konzentrieren.

Den Interessen aller Freiburger BürgerInnen nach einem den Wohnungsmarkt entspannenden neuen Stadtteil, steht das Interesse der Sparkasse gegenüber, möglichst lukrativ zu vermarktende  Wohnungen zu bekommen. Zu erwarten ist, dass dafür mit aller Kraft versucht werden wird, die 50%-Quote wiedermal auszusetzen, aufzuweichen oder sie umzudeuten. Hier als politische Öffentlichkeit einen Punkt zu setzen wird die Aufgabe der  kommenden Wochen und Monate sein.
Das heißt natürlich nicht, dass wir baukulturelle Qualität nachordnen sollten, ganz im Gegenteil, aber ich schreibe das vor allem, weil ich bei solchen Präsentationen immer wieder mitbekommen, wie es allzu schnell um eher gestalterische Details geht, als um allumfassende Zweckmäßigkeit. So ist es m.E. auch ein Fehler, dass die Entwürfe nicht gemäß dem Motto "form follows function" von vorneherein auch konzeptionell auf die Anforderung "50%-Sozialquote" ausgerichtet wurden.

Wir werden sehen, wie in den kommenden Wochen und Monaten Umweltstandards, gestalterische Erfordernisse der Planer*innen und finanztechnische Erwägungen der Sparkasse in Kombination die 50%-Quote abermals versuchen Sturmreif zu schießen...kumulieren könnte es in der  Erpressungssituation "ohne 50%-Quote oder eben gar nicht"...

Ich hoffe es kommt anders, dazu muss man allerdings jetzt dafür sensibilisieren. Die fast  vollkommene Bindung der Planungskapazitäten der Stadt durch dieses Projekt darf nicht darin münden, dass mit dem Dietenbach vor allem ein Ivestorenparadies entsteht, der Sektor, den die Stadt aber am meisten braucht, langfristig günstiger Wohnraum in gemeinwohlorientierter Hand, abermals leer ausgeht.

Beste Grüße
Gregor Mohlberg

(Kommentar zum BZ-Artikel "Es gibt noch keinen Favoriten bei den  Entwürfen zum neuen Stadtteil Dietenbach" http://bit.ly/2F7gmnU)