Linke Liste-Solidarische Stadt lehnt erneute Fahrpreiserhöhungen ab - Mobilität muss für alle bezahlbar sein

Auch diesen Sommer wird die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel teurer – schon wieder. Es ist wirklich an der Zeit, die ständigen Preiserhöhungen zu stoppen und sich Gedanken über einen kostenlosen ÖPNV zu machen.
Wo bleibt denn noch der Anreiz, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wenn dieser derart teuer ist? Aus ökologischen Gründen ist es unablässig, den Autoverkehr zu minimieren und gerade hier kann ein attraktiver und günstiger ÖPNV ein wichtiges Instrument darstellen, um dieses Ziel zu erfüllen.

Alle Menschen in unserer Stadt sollten den ÖPNV nutzen können – denn er ist kein Luxus, sondern vielmehr ein bedeutender Teil einer guten städtischen Infrastruktur. Er ermöglicht Menschen die soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Teilhabe. Deshalb ist es auch die Aufgabe der Stadt, Defizite notfalls auszugleichen – was im Zuge dieser Preiserhöhungen allerdings gar nicht der Fall ist.


Von den Preiserhöhungen sind gerade auch die Schüler*Innen betroffen, was letztendlich auch Familien trifft. Gerade für diejenigen, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben, die Miete in Freiburg zu bezahlen oder gar aus diesem Grund schon ins Umland gezogen sind, ist diese Erhöhung unzumutbar.
Viele Schüler*Innen nutzen ihre Monatskarte, um in die Schule zu kommen. Sie sind in besonderem Maße darauf angewiesen – auch, weil sie teilweise lange Wege in Kauf nehmen müssen, um den Schulort zu erreichen.
Die normale Monatskarte für Schüler*Innen soll 40,00 €, die Monatskarte im Abo runtergerechnet auf einen Monat 34,80 € kosten, was eine Preissteigerung um 1,50 € bzw. 1,30 € bedeutet.
"Die Linke Liste fordert schon seit langem die kostenlose ÖPNV-Nutzung für Schüler*Innen, da diese im Sinne der Lehrmittelfreiheit ohnehin umsonst sein müsste“, so Angelina Flaig für die Linke Liste.

Aber auch die Vielfahrer*Innen müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen, denn die Regiokarte soll ab dem 1. August in der nichtübertragbaren Variante nicht mehr 52,50 €, sondern 54,00 € kosten. Die übertragbare Variante wird unterdessen um 2 € angehoben und kostet dann schon 57,50 €.
Ebenso sind Inhaber*innen des Jahresabo bzw. des Jobtickets betroffen. Gleichzeitig werden die Preise der Mehrfahrten-, Punkte- und Tageskarten erhöht.
Nicht betroffen bei den diesjährigen Erhöhungen sind Einzelfahrten, die aber ohnehin schon sehr teuer sind.

"Die Linke Liste-Solidarische Stadt lehnt deshalb die gesamte Preiserhöhung ab und bleibt bei der Forderung eines kostenlosen ÖPNV", erklärt Michael Hein für die Linke Liste.

Die Entscheidung im RVF ist schon gefallen und der Freiburger Gemeinderat nimmt diese Entscheidung am kommenden Dienstag "nur noch zur Kenntnis".
Auch wenn der Gemeinderat diese Entscheidung nun nicht mehr verhindern kann, könnte er den städtischen Zuschuss für die Sozialticketnutzer*Innen erhöhen. Der ohnehin sehr geringe städtische Zuschuss ist auf 20 € festgelegt und somit tragen die Preiserhöhung allein die Sozialticketnutzer*Innen. Der Hartz-IV-Regelsatz sieht gerade einmal 25,77 € für die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs vor, in Freiburg müssen sie aber fast 10 € mehr zahlen.
Deshalb muss der städtische Zuschuss erhöht werden.

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel darf nicht Jahr für Jahr teurer werden!
Mobilität muss für alle bezahlbar sein.

Sich darum zu kümmern, ist eine wichtige Aufgabe der Kommune, bei der die Stadt Freiburg immer wieder versagt.