Amtsblatt: Gebot der Stunde: Trasse C!

Die Fraktionsgemeinschaft der Unabhängigen Listen wird bei der nächsten Sitzung des Gemeinderats den Antrag stellen, die Entscheidung über die Stadtbahntrasse durch die Innenstadt nochmals durch den Gutachter überprüfen und bewerten zu lassen. Durch die notwendige Sanierung (oder den Neubau) der Kronenbrücke wird die geplante Trasse B der Stadtbahn über den Rotteckring im Vergleich zur Trasse C (über die Schnewlinstraße und Bahnhofsachse) viel teurer.

Damit ist eine neue Situation eingetreten, die eine Neubewertung erforderlich macht. Schon das vergleichende Gutachten aus dem Jahr 2001 hatte überraschende Ergebnisse gebracht, die der Gemeinderat damals ignoriert hatte:

1) das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist bei der Trasse C besser;
2) der Bertoldsbrunnen wird bei der Trasse C stärker entlastet;
3) das Umsteigepotenzial ist bei der Trasse C höher, damit auch die CO2-Reduktion.

Auch verkehrspolitisch würde eine Entscheidung für eine Bahnhofslinie Sinn machen: Am Bahnhof würde ein effektiver und leistungsstarker ÖPNV-Knoten- und Umsteigepunkt entstehen. Auf der anderen Seite ist zu bedenken, dass der Verkehrsfluss ausgerechnet an der hochsensiblen Kronenbrücke nicht nur während der Bauzeit, sondern auch im Betrieb durch eine Stadtbahn, die den hochbelasteten Autobahnzubringer, die B 31, quert, zu riesigen Verkehrsbelastungen und Staus führen würde. Aber auch der Bau des Stadttunnels, der in unmittelbarer Nähe zur Kronenbrücke seine Ein- und Ausfahrt haben soll, würde durch eine zusätzliche Stadtbahntrasse erheblich erschwert. Es verwundert, dass gerade die Befürworter/innen des Stadttunnels hier nicht auf eine bessere Lösung drängen. Schließlich würde eine Verlagerung der Stadtbahnlinie auf die Bahnhofsachse die städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten für den Rotteckring und den Platz der Alten Synagoge in grandioser Weise erweitern. Es ist offensichtlich, dass der Platz der Alten Synagogeganz andere Perspektiven hätte, wenn er von Straßenbahnverkehr
einer Trasse B entlastet wäre.

Jetzt ist die Gelegenheit, günstig eine städtebaulich wichtige Korrektur vorzunehmen und flexibel und kreativ eine bessere Entscheidung herbeizuführen.