Damals wie heute zeigte eine große Gemeinderatsmehrheit dieser Initiative die kalte Schulter. Besonderlich erstaunlich, die ablehnende Haltung der Grünen. Parteiegoismen oder Besitzstandsdenken scheinen hier eine größere Rolle zu spielen als das Interesse an ökologisch sinnvollen Neuerungen. Dies ist umso erstaunlicher als kürzlich auch der grüne OB von Tübingen, Boris Palmer, einen Nulltarif für den ÖPNV ins Gespräch brachte. „Durchaus bemer-kenswert, dass der Nulltarif im ÖPNV überall dort, wo er einge-führt wurde, ein absolutes Erfolgsmodell ist“, so Hendrijk Guzzoni und Irene Vogel, die bereits damals an der Reise nach Hasselt teilgenommen hatten.
Anders als die Freien Wähler vertreten die Unabhängigen Listen die Auffassung, dass zur Umlagefinanzierung eines Nulltarifs nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch die örtlichen Be-triebe herangezogen werden sollten. Die UL geht davon aus, dass bei einem solchen Modell ca. 10.-€ pro privatem Haushalt und Monat ausreichen könnten, den Nulltarif zu finanzieren.
Aber: Seit Jahren stimmen alle Fraktionen außer den Unabhängi-gen Listen - auch die Freien Wähler - den Tariferhöhungen zu. So positiv die Unabhängigen Listen die Einführung eines umlagefinanzierten Nulltarifs im ÖPNV beurteilen, so stark kritisieren sie die jährlich wiederkehrenden Tariferhöhungen für Bus & Bahn. Die UL kündigt an, auch dieses Jahr die Erhöhungen bei Einzel-fahrschein (plus 10 Cent) und Regiokarte (plus 2.-€ im Monat) abzulehnen.
Hendrijk Guzzoni