Wir sagen Stop! Gegen den Verkauf von Mietwohnungen der Stadtbau in der Sulzburger Str. 15-19

Zwei große Mietwohnungsblöcke der Stadtbau in der Sulzburger Straße sollten im Zuge des Projektes „Soziale Stadt“ saniert werden und danach den Weingartner:innen wieder als guter und bezahlbarer Wohnraum zu Verfügung stehen. Der erste Block ist jetzt fertig und die ersten Mieter:innen können um- und rüberziehen.
Der noch zu sanierende Block (Sulzburger Str. 15-19) soll nach der Sanierung jetzt aber ggf. in geförderte Eigentumswohnungen umgewandelt, sprich verkauft werden. Damit würden der Stadt und dem Stadtteil Weingarten mit einem Schlag 120 gute und bezahlbare Mietwohnungen verloren gehen, die aber eigentlich dringend gebraucht werden.

Wir sind der Meinung, dass der Mietwohnungsbau Aufgabe der Stadtbau ist. Wir brauchen mehr preisgünstige Mietwohnungen, auch im sozialen Wohnungsbau, und können auf keine einzige verzichten. Wir brauchen am Ende mehr Miet- und Sozialwohnungen.

Wir lehnen den Verkauf von städtischen Eigentum ab und wollen eine aktive Liegenschaftspolitik, für die Unterstützung von Genossenschaften, die Ökonomisierung klar ablehnen und die Erweiterung der Möglichkeiten des Miethäuser-Syndikats.

Als Argument für den Wohnungsverkauf werden immer wieder eine bessere soziale Mischung des Stadtteils genannt und die Idee günstige Eigentumswohnungen für die Weingartner:innen zu erstellen. 

Beide Argumente teilen wir so nicht.

Eine gutes Zusammenleben im Stadtteil entscheidet sich nicht an Eigentum oder Miete, sondern an guter sozialer Infrastruktur, funktionierenden Vereinen, einem guten Schul- und Kitaangebot, stetig sanierten Wohngebäuden, lebendigem Kulturleben und nicht zuletzt auch an einem funktionierenden EKZ im Herzen des Stadtteils.
Natürlich gibt es bei allgemein zu hohen Mieten gute Gründe für den Wunsch nach Wohneigentum. Aber wer kann sich das leisten? Wir haben die Kosten für eine Wohnung in der Sulzburger Straße überschlagen:
Für eine 100 qm Wohnung, muss man bspw. immer noch um die 400.000 Euro bezahlen, mind. 40.000 Euro davon müssen Eigenkapital sein und kein Kredit. Um 360.000 Euro als Kredit zurückzuzahlen, braucht man zwei sichere Jobs und sollte mind. noch gut 30 Jahre arbeiten. Zum Kaufpreis hinzu kommen weiterhin Strom und Heizung, das sog. Hausgeld, sowie Grunderwerbssteuer und Notarkosten. Klar ist: Nur Wenige fallen in die geförderten Einkommensgrenzen und haben gleichzeitig dafür das notwendige Eigenkapital.

Engagieren Sie sich zusammen mit uns gegen der Verkauf der Stadtbau-Wohnungen in der Sulzburger Straße. Schreiben Sie den Fraktionen und Stadträt:innen, dem Oberbürgermeister und der Stadtbau. Beteiligen Sie sich an den geplanten Aktionen dazu im Stadtteil. Noch können wir diesen Verkauf verhindern und bezahlbaren Mietwohnraum erhalten!