Amtsblatt: Kultur ist das Fundament einer sozialen Stadt

Das Jahr 2009 wird für die Entwicklung Freiburgs ein wichtiges Jahr. Nicht nur dass die kommenden Gemeinderatswahlen darüber entscheiden, ob es weiterhin eine schwarz-grüne Blockpolitik in der Stadt gibt und damit auch der grüne Oberbürgermeister für 2010 abgesichert wird, es wird sich auch entscheiden, ob es z. B. ein Sozialticket in der Stadt gibt, ob der politisch-engagierte Kurs des Stadttheaters mit seiner Intendantin fortgesetzt wird, ob das im letzten Jahr entschiedene Kulturkonzept in seinen inhaltlichen, aber auch finanziellen Folgen umgesetzt wird und ob die Bewerbung Freiburgs für die Kulturhauptstadt Europas wirklich ernst gemeint ist oder sich das Ganze im Parteiengezänk der anstehenden Wahlen als eine große Luftblase auflöst.

Aus den letzten Haushaltsberatungen wagen wir noch keine grundsätzliche Wende in der schwarz-grünen Politik herauslesen, auch wenn es hier und da gewisse positive Korrekturen in der Bezuschussung einzelner Institutionen gab, die längst fällig waren. Es herrscht weiterhin eine kulturignorante bis kulturfeindliche Stimmung innerhalb der Mehrheitsfraktionen im Gemeinderat, da lassen die Kandidatenaufstellungen von Schwarz-Grün wenig Hoffnung auf Veränderung aufkommen. Das Ausspielen einer ökologischen gegen eine kulturelle Profilierung der Stadt, wie es die Grünen mit ihrem Oberbürgermeister betreiben, verkennt die kreativen Möglichkeiten der Verschränkung dieser beiden Entwicklungsstränge und das starre Beharren der CDU auf den Masterplan negiert die nachhaltigen Auswirkungen von neuen und andauernden Investitionen in die Kultur. Das Kulturkonzept und die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2020 sind beides notwendige Maßnahmen für die Stadt, um ihr kulturelles Profil zu schärfen und auszubauen. Dabei wird die Kultur für die Wirtschaft als Standortfaktor immer wichtiger. Sie liefert das Fundament für die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt und mit ihrer Region. Nur so hat Freiburg eine Chance, nicht im Mittelmaß zu versinken und seinen Bürgerinnen und Bürgern eine lebenswerte Stadt zu sein. Das jüngste Beispiel mit dem Gemälde von Otto Dix und den Unklarheiten über den städtischen Ankauf ist einmal mehr ein Beispiel wie es nicht geht.

Neujahrsempfang der UL:Montag, 26.Januar, 18 Uhr
im Weinschlösschen, Wilhelmstraße 17a