Kita-Eltern sollen knapp 5 Millionen € in die Stadtkasse zahlen. Wir fordern: Gewerbesteuer statt Kita-Beiträge erhöhen!

Die Stadt will die Kita-Beiträge um bis zu 17 % erhöhen. Die Stadtspitze um OB Martin Horn will damit rund 5 Millionen Euro alleine im Doppelhaushalt 2023/24 einnehmen. Danach sollen die Kita-Gebühren jedes Jahr automatisch um 4% bis 5% erhöht werden. 

Das lehnen wir ab!

Es kann nicht sein, dass die Eltern, die in den Jahren der Corona-Pandemie Unglaubliches leisteten und jetzt auch noch unter den Folgen einer 8-10-prozentigen Inflation sowie steigenden Mieten und Nebenkosten zu leiden haben, mit derart drastischen Erhöhungen der Kitabeiträge noch zusätzlich belastet werden. Auch wenn Familien mit wenig Geld davon befreit sind, trifft es oftmals die Familien, in denen beide Elternteile arbeiten gehen, um einigermaßen über die Runde zu kommen.

Die enorme Bedeutung der frühkindlichen Förderung für die kognitive und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ist inzwischen allgemein bekannt. Kitas sind für die ganze Gesellschaft als elementare Bildungseinrichtung enorm wichtig. Bildungsgerechtigkeit erfordert eine möglichst frühzeitige und umfassende Förderung aller Kinder. In Berlin und Rheinland-Pfalz ist für Eltern die Kinderbetreuung deswegen kostenfrei. Ausgerechnet im reichen Baden-Württemberg werden aber die Eltern zur Kasse gebeten.

Wir fordern: Bildung muss für alle kostenfrei sein!

Wir kritisieren auch den anhaltenden Fachkräftemangel in den Sozial- und Erziehungseinrichtungen. Die regierenden Parteien haben es versäumt, rechtzeitig für hinreichenden und qualifizierten Nachwuchs zu sorgen. Hinzu kommt die Reduzierung der so genannten „Verfügungszeiten“ für die Vor- und Nachbereitung durch den Sparbeschluss der Stadt Freiburg im April 2021. Dies führt zur Verdichtung der Arbeit in den Kitas und damit zu höherem Krankenstand und Stress bei den Erzieher*innen mit den bekannten Symptomen wie Burn-out oder Aufgabe des Erzieherberufs. Die zusätzliche Vergrößerung der Gruppen bei gleichzeitiger Verkürzung der Öffnungszeiten haben die Kitas an den Rand des Kollaps getrieben und die Qualität in den Einrichtungen drastisch verschlechtert.

Wir fordern: Schluss mit dem Qualitätsabbau in den Kitas, Schluss mit der Arbeitsverdichtung!

Wenn die Beiträge erhöht werden, kommen viele Eltern in zusätzliche Notlagen. Wir fürchten, dass nicht wenige sich dazu entschließen, dass dann wohl wieder die Frau zu Hause bleibt, um sich wie früher selbst um die Kinderbetreuung zu kümmern. Ein Rückfall in für überwunden geglaubte Zeiten!

Die Linke Liste macht sich im Rathaus gegen diese Pläne und für die Eltern stark. Wir sagen: Geld ist genug da! Die Wirtschaft floriert. Dort werden Rekordgewinne erzielt, die für mehr und bessere Bildung, für soziale Gerechtigkeit und gegen die Klimakatastrophe eingesetzt werden müssen. Und eben auch zum Ausgleich der Mehrkosten in den Kitas mit ausreichenden Öffnungszeiten und guter Qualität!

Deswegen fordert die LINKE LISTE im Gemeinderat:

- keine Erhöhung der Kita-Gebühren

- 20 % Verfügungszeit für alle

- keine Kürzung der Öffnungszeiten

- maßvolle Erhöhung der Gewerbesteuer um 20 Punkte

Für mehr Qualität und mehr Chancengleichheit in der Bildung für die Allerkleinsten.

Tragen Sie selber dazu bei, dass OB Horn mit diesen Plänen nicht durchkommt: Machen Sie mit bei den Protesten gegen diese Sparpläne. Kommen Sie am 28. 3. zur 2. Lesung des Haushaltes im Rathaus Freiburg.